KRAV MAGA

Allgemein

Krav Maga ist ein ursprünglich jüdisches und heute israelisches Nahkampfsystem. Über Krav Maga gibt es viele Mythen und es kursieren viele falsche Informationen, vor allem, weil der zugehörige Wikipedia Eintrag viele falsche Informationen und Unschärfen enthält und für viele Beiträge in den Medien als Quelle herhält.

Weiter unten erhaltet Ihr ein wenig Einblick in die Geschichte von KRAV MAGA. Wenn man sich die Entwicklung ansieht, wird man verstehen, daß KRAV MAGA sich immer an den Bedürfnissen der Benutzer orientiert hat. Diese Bedürfnisse wiederum orientieren sich an den Bedrohungen, denen die Benutzer ausgesetzt waren.

So waren z.B. die ersten Benutzer ab ca. 1880 häufigen Angriffen auf ihre Kibbuzim* und andere Siedlungen ausgesetzt und konnten parallel nicht legal über größere Mengen von Schusswaffen verfügen (Teils weil sie nicht verfügbar waren, aber auch weil sie in Teilen verboten waren.). Verfügbar dagegen waren z.B. Schlagstöcke. Richtig eingesetzt waren diese sehr effiziente Waffen. Viele jüdische Siedler brachten außerdem Erfahrungen im Ringen, Boxen und Jiu Jitsu, sowie im Judo mit. Es war nur logisch, am Ende die besten Elemente all dieser Systeme mit dem Stockkampf zu kombinieren. Das Ergebnis war dann KRAV MAGA.

Im Laufe der Jahre wurde KRAV MAGA dann im vielen Konflikten intensiv auf die Probe gestellt. Zur positiven Entwicklung trug sicher bei, dass wir innerhalb des Systems alle ermutigen, unsere Techniken in Frage zu stellen, statt sie einfach zu implementieren, „weil der Meister es gesagt hat„. Nach und nach kristallisierten sich die am besten funktionierenden Techniken heraus. Die eine oder andere Taktik oder Technik kam tatsächlich im Laufe der Zeit auch hinzu, im Wesentlichen wurde das Curriculum aber kleiner und kleiner, so daß heute nur noch ein sehr überschaubares Portfolio an Techniken und Taktiken übrig geblieben ist.

Oft hört man, KRAV MAGA bestünde aus so intuitiven Bewegungsabläufen und Techniken, man müsse fast nur einmal an einer KRAV MAGA Schule vorbei laufen und man würde es dann schon können. Leider ist diese Sichtweise nicht korrekt.

KRAV MAGA zu lernen dauert seine Zeit und man muss relativ viel trainieren, um es erfolgreich anwenden zu können. Aber wir können guten Gewissens eines versprechen:

Es gibt kein anderes funktionierendes System, dass Dich schneller ans Ziel bringt.

Zielgruppenorientierung

Nicht alle AnwenderInnen von KRAV MAGA haben die gleichen Bedürfnisse. Da Menschen nur begrenzte Aufnahmekapazitäten haben, ist es besonders wichtig, diese Tatsache bei der Erstellung eines Curriculums zu beachten und für die Lernenden zu nutzen, indem man alles weg lässt, was nicht unbedingt erforderlich ist. Natürlich kann man bei Justizvollzugsbeamten, Kindern oder Frauen mit ihren spezifischen Bedürfnissen nicht die gleichen Elemente weg lassen.

Aspekte, die hierbei zu beachten sind (im Detail sehen wir uns das im Unterricht an):

  • Hick’sches Gesetz: Je mehr Optionen man für eine bestimmte Entscheidung zur Verfügung hat, desto länger dauert die Entscheidung. Aus diesem Grund bieten wir immer nur eine Lösung pro Problem an. Probleme, die statistisch zu vernachlässigen sind, werden im Grundprogramm nicht adressiert (darin zeigt sich die Zielgruppenorientierung).
  • Yerkes-Dodson-Gesetz: Mit starker Erregung (Stress) sinkt die Performance. Mit Komplexität der Aufgabe ebenfalls. Daher darf die abzurufende Handlung nicht zu schwierig / umfangreich / komplex sein. Ein weiterer Grund für die Beschränkung auf eine (Kampf)handlung pro Problem und die Zielgruppenorientierung.

Was macht den Unterschied ? Verwendung einer guten Datenbasis

Welche Aspekte machen den größten Teil des Erfolgs aus ?